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Innenminister:innen der Länder fordern, dass illegale Glücksspielangebote ausländischer Anbieter für den deutschen Markt „aufgedeckt, konsequent verfolgt und angemessen bestraft werden“

Nach einer Meldung der Zeitung „Volksstimme“ einigten sich die Innenminister:innen der Länder auf der IMK Herbstkonferenz darauf, dass illegale Glücksspielangebote ausländischer Anbieter für den deutschen Markt „aufgedeckt, konsequent verfolgt und angemessen bestraft werden“. Neue Zahlen zeigen nun: Gegen ausländische Sportwetten- und Glücksspielanbieter können deutsche Strafverfolger derzeit kaum etwas ausrichten, auch wenn deren Angebote in der Bundesrepublik auf dem Papier illegal sind. Mehr dazu im Artikel der Volksstimme.

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ARD-Doku: Spielverderber – wie Wettbetrüger den Fußball manipulieren

Im Rahmen der ARD-Dokumentation Spielverderber – wie Wettbetrüger den Fußball manipulieren, produziert von der Redaktion Sport Inside des WDR, beleuchten die Journalist:innen die Auswirkungen der Wettmanipulation auf den internationalen Fußball. Besonders brisant: Auch untere Ligen und der Jugendbereich in Deutschland sind zunehmend von den illegalen Wetten in Asien betroffen. Durch Gespräche mit unterschiedlichen Protagonisten gibt die Redaktion tiefgehende Einblicke in die Mechanismen dieses komplexen Themas. In der Dokumentation zeigt die Redaktion, wie groß und gefährlich der Markt für illegale Sportwetten und wie nah er an der organisierten Kriminalität ist. Unter anderem ist unser Bündnismitglied Thomas Melchior als ehemals Spielsüchtiger in der Doku zu sehen.

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BGH ruft EuGH in Sportwetten Prozess an

Das mit Spannung erwartete Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zur Rückforderung eines Sportwetters gegen Tipico, das zu der Zeit keine Lizenz für Online-Sportwetten in Deutschland hatte, wurde vertagt und das Verfahren ausgesetzt. Der BGH ruft den Europäischen Gerichtshof wegen Fragen an, die Unionsrecht betreffen.

[ zur Pressemitteilung des BGH ]

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Sportwetten bei der EM: Das Spiel und die Sucht


Aktueller Artikel der TAZ über die omnipräsente Werbung für Sportwettenanbieter während der EM und die Kritik daran aus der Fanszene: „Sportwetten sind ein Thema, das auf die Stimmung drückt, womit man sich nicht so gerne auseinandersetzen möchte“, sagt Markus Sotirianos. „Nach dem Motto: Ja, wir brauchen halt das Geld, wir wissen schon, das ist irgendwie nicht so gut, aber es ist ja legal.“

[ Weiterlesen auf taz.de ]

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ZDF frontal: Warum Sportwetten kein harmloses Hobby sind – mit Nico Heymer

Als Fußballfan kommt man an Sportwetten kaum vorbei – zur UEFA EURO 2024 sind die Anbieter präsenter denn je, Betano ist sogar offizieller globaler Sponsor. Doch es birgt eine Gefahr:
Man kann süchtig werden und die Wettsucht kann Existenzen zerstören. Noch vor kurzem ein Schmuddelgeschäft, sind Sportwetten seit 2020 legal und gehören inzwischen zum Lifestyle vieler Fußballfans. Frühere Werbegesichter wie Oli Kahn und Lukas Podolski haben vielleicht auch dazu beigetragen, dass Wetten und Fußball anscheinend irgendwie zusammengehören. Inzwischen dürfen aktive Sportler zwar nicht mehr für Sportwetten werben, auf Trikots, Banden und Bannern ist die Werbung aber weiterhin omnipräsent.

Machen wir uns nichts vor: Sportwetten gelten als Glücksspiel und häufig sind die Anbieter die Gewinner. Eigentlich gibt es Regeln, um Wettkunden vor dem Absturz zu schützen, aber trotz Spielersperren und Einzahlungslimits bleibt der Schutz oft lückenhaft, sagen Experten. In Deutschland fordern Fans schärfere Maßnahmen, doch die Wettanbieter haben mächtigen Einfluss, denn: Sie unterstützen die großen Clubs und auch der Staat verdient kräftig mit.

[ „Warum Sportwetten kein harmloses Hobby sind – mit Nico Heymer“ auf Youtube anschauen ]

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BgSwW-Pressemitteilung: Europaweite Aktion zur Sichtbarmachung der Gefahren von Sportwetten und deren Werbung

Am 27. Juni 2024, dem ersten spielfreien Tag während der UEFA EURO 2024, öffnen sich um 12 Uhr an zahlreichen Orten in Deutschland, Österreich und weiteren europäischen Ländern die Fenster: Organisationen und Einzelpersonen werfen überdimensionierte Geldscheine hinaus und machen durch diese spektakuläre Aktion auf die Gefahren von Sportwetten und deren Werbung aufmerksam.

Erstmals gibt es auch bei der UEFA EURO einen Sportwettenanbieter als Sponsor, mit großer Sichtbarkeit etwa auf Banden im Stadion oder auch in den offiziellen Fanzonen. Bereits im März haben wir kritisiert, dass UEFA, DFB und EURO 2024 GmbH ihrer menschenrechtlichen Verantwortung im Hinblick auf den Schutz vor problematischem Glücksspiel im Allgemeinen und den Suchtgefahren von Sportwetten im Besonderen nicht gerecht werden (Link).

Den Anstoß zu dieser gemeinsamen Aktion gab die österreichische Fachstelle Glücksspielsucht Steiermark, denn in Österreich (als einzigem Land in Europa!) gelten Sportwetten nicht einmal als Glücksspiel, sondern als „Geschicklichkeitsspiel“ und unterliegen daher auch nicht den rechtlichen Regelungen für Glücksspiel.

[ weiter zur vollständigen Pressemitteilung ]

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Deutschlandfunk: Mehrheit der Fußball-Fans gegen Sportwetten-Sponsoring

17 von 18 Bundesligaclubs besitzen einen Glücksspielpartner, von Lotto bis hin zu Sportwetten. Nur RB Leipzig hat diese Saison keinen Sponsor aus dieser Branche. Nimmt man alle 36 Erst- und Zweitligisten zusammen, verfügt mehr als die Hälfte über Sponsoring-Partner, die für Glücksspiel werben.
Aber immer weniger Anhänger akzeptieren ein solches Engagement bei ihrem Club. Vor allen Sportwetten seien immer mehr verpönt, so eine repräsentative Umfrage unter Bundesliga-Fans der Managementberatung SLC: „Also da haben wir einerseits unter den über 5.500 Befragten, die sagen, wir finden es richtig, ein Verbot für Werbung für Sportwetten auszusprechen. Das sind über 70 Prozent. Das ist natürlich eine ganz klare Message zu sagen, okay, Glücksspiel verbieten“, so Geschäftsführer Maximilian Madeja im Gespräch mit dem Deutschlandfunk.

[ Den ganzen Beitrag auf Deutschlandfunk lesen oder hören. ]

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BgSwW-Pressemitteilung: Die UEFA EURO 2024 versagt beim Schutz vor problematischem Glücksspiel

In der am 24. November 2023 vorgestellten „Menschenrechtserklärung für die UEFA EURO 2024“ verpflichten sich staatliche Stellen (Bundesregierung, Länder und Host Cities) sowie die Veranstalter (UEFA und DFB bzw. EURO 2024 GmbH), bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland „Menschenrechten Priorität einzuräumen und sich mit allen Risiken oder Bedenken in Bezug auf die Menschenrechte auseinanderzusetzen, die im Zusammenhang mit der UEFA EURO 2024 auftreten können.“ Dem werden die Verantwortlichen im Hinblick auf den Schutz vor problematischem Glücksspiel im Allgemeinen und den Suchtgefahren von Sportwetten im Besonderen nicht gerecht.

Wir fordern deshalb eine nachhaltige und massenmedial vermittelte Aufklärungskampagne zu den Risiken von problematischem Glücksspiel und Glücksspielsucht mit dem Fokus Sportwetten.

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Deutschlandfunk Kultur: Sportwetten – Sucht als Teil des Geschäftsmodells

Wettanbieter sind mittlerweile die wichtigsten Sponsoren für die europäischen Profi-Fußballklubs. Laut Handelsblatt hat in 16 europäischen Ländern eine Glücksspiel-Firma die Namensrechte für eine nationale Fußballliga gekauft. Die Werbung ist überall: im Stadion, im Fernsehen, im Netz. Nach Angaben des europäischen Fußballverbands UEFA hat die Glücksspielbranche inzwischen den höchsten Anteil beim Trikotsponsoring. Mehr als jeder fünfte Profiverein spielt in Jerseys mit dem Logo eines Glücksspielanbieters auf der Brust.
Wer mit Fußball zu tun hat, kommt an diesem Geschäftsmodell nicht so leicht vorbei. Das Versprechen auf spielend leicht verdientes Geld reicht bis in den Amateur- und Jugendbereich.

[ Den ganzen Beitrag auf Deutschlandfunk Kultur lesen oder hören. ]

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BgSwW-Pressemitteilung: Das Bündnis gegen Sportwetten-Werbung wendet sich anlässlich der Innenminister-Konferenz per Offenen Brief an die Innenressorts der Länder

Dringender Handlungsbedarf bei Sportwetten-Werbung!

Sehr geehrte Innenministerinnen und -minister,
sehr geehrte Senatorin und Senatoren für Inneres
der Bundesländer,

wir, die Mitglieder des im März 2022 gegründeten Bündnisses gegen Sportwetten-Werbung, wenden uns heute mit einem dringenden Appell an Sie:

Ergreifen Sie zeitnah gesetzgeberische Maßnahmen, um die ausufernde Sportwetten-Werbung deutlich einzuschränken!

Die bisherigen Werberegelungen des GlüStV 2021 sind in sich nicht konsistent, werden nur teilweise eingehalten und entsprechen vorrangig den Interessen der finanzstarken Sportwetten-Anbieter, der Werbewirtschaft, der Profiligen, des DFB sowie der DFL. Vernachlässigt wird dagegen der Schutz von insbesondere jungen Sportvereinsmitgliedern, die oft besonders anfällig für Sportwetten sind, sowie der meist ebenfalls noch jungen Fans. Auch die Interessen von aktuell und ehemalig von Glücksspielsucht Betroffenen und deren Angehörigen kommen deutlich zu kurz. Kritische Stimmen von Fans, Fanorganisationen, Forschungsinstituten, Suchthilfe und Suchtselbsthilfe finden zwar in den Medien, aber nicht bei der Politik Gehör. Auch die Bevölkerung fühlt sich einer Umfrage zufolge inzwischen stark belästigt von der ausufernden Werbung in den Stadien, im TV und im Internet und spricht sich für ein generelles Werbeverbot für Glücksspiele aus.

[ weiter zum Offenen Brief ]