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Sportwettanbieter geben jährlich Beträge in Millionenhöhe für die Bewerbung ihres Wettangebotes aus. Allein Tipico hat 2018 162 Mio. € für Werbung ausgegeben – Tendenz steigend (zur Quelle). Sportwettanbieter können so viel Geld für Werbung ausgeben, weil die verschiedenen Strategien funktionieren und am Ende deutlich mehr Umsatz generieren, als für die Werbung ausgeben wurde.
Welche Strategien nutzt die Sportwettbranche und was können diese bewirken? Einen Einblick gibt es hier:
Sportwettanbieter werben damit, dass man mit Kompetenz im Fußball eine gute Chance hat, bei Sportwetten zu gewinnen. Sportwetten haben zwar einen geringen Kompetenzanteil, aber der Ausgang eines Spiels ist trotzdem vom Zufall abhängig, und somit reine Glückssache. Wer Expert*in in einer Sportart ist, ist beim Wetten nicht automatisch erfolgreicher als Personen, die sich nicht damit auskennen. Mit „Wissen“ haben Sportwetten nichts zu tun. Hier versuchen die Anbieter, Glücksspieler*innen zu täuschen.
Sportwettanbieter werben mit einem Willkommens-Geschenk: „Registriere Dich jetzt und erhalte 100 € Startkapital“. Das macht der Anbieter aber ausschließlich, weil die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass man letztendlich noch mehr Geld ausgibt. Außerdem sind manche Bonuszahlungen auch an Bedingungen geknüpft, wie z.B. eine Mindesteinzahlung und Umsetzbedingungen. Der Anbieter macht sich also selbst ein Geschenk und nicht den Neukund*innen!
Sportwettanbieter wollen nicht nur neue Kund*innen gewinnen, sondern auch bestehende halten. Gratiswetten ermuntern zum Wetten, auch über die Gratiswette hinaus. Auch hier gilt: Der Anbieter möchte mit einer Gratiswette nichts verschenken, sondern Menschen dazu bewegen, Geld auszugeben.
Manchmal findet man vermeintlich neutrale „Nachrichten“ zu Sportwetten, zum Beispiel über Wett-Tipps von sogenannten Expert*innen. Dahinter kann sich aber vor allem auch Werbung für das eigene Produkt – oder das eines Sponsors – verbergen. Die Tipps oder Erfolgsgeschichten sollen dazu verleiten, Geld in die nächste Wette zu investieren, da in der Regel nur über die Gewinne berichtet wird. Die Verluste werden verschwiegen.
Influencer*innen oder Prominente werden von ihrem Publikum oft als vertrauenswürdig und kompetent wahrgenommen. Das kommt natürlich auch Sportwettanbietern gelegen. Hier wird Werbung als gut gemeinter Rat verkauft, vielleicht sieht man sogar live, wie das eigene Vorbild viel Geld gewonnen hat. Das suggeriert: Das kann doch gar nichts Schlechtes sein! Oftmals bekommen die Influencer*innen dafür aber Geld von den Sportwettanbietern. Wenn man es so sehen will, verdienen sie an den Verlusten der Wettenden mit.
Es gibt kaum einen Fußballverein in Deutschland, der auf seinen Trikots oder auf den Banden im Stadion nicht mit einem Sportwettanbieter wirbt. Wer sportbegeistert ist, kann also der Sportwetten-Werbung kaum mehr entkommen. Außerdem: Dadurch, dass die Sportwetten-Werbung weitreichend präsent ist, werden Sportwetten zunehmend normalisiert. Die Botschaft lautet: Sportwetten gehören einfach dazu, und sind natürlich auch nicht schlecht. Die damit verbundenen Risiken werden so verharmlost.
Der mögliche Geldgewinn bei Sportwetten ist ein Anreiz, Sportwetten zu platzieren. Dabei spielen die Quoten der Anbieter eine Rolle: Die Anbieter werben mit hohen Quoten und guten Gewinnen. Zum einen muss jedoch bedacht werden, dass die Quoten variieren, z.B. abhängig von der Gewinnwahrscheinlichkeit sind. Und zum anderen ist es wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass der Anbieter am Ende immer am meisten gewinnt – und das an den Verlusten der Sportwettenden.
Wenn man eine*n Freund*in wirbt, bekommen beide einen Bonus. Also win-win? Den größten Gewinn macht auch hier der Anbieter, da der Bonus nicht ausgezahlt werden kann und somit an den Anbieter zurückgeht. So entstehen keine hohen Kosten für den Anbieter. Außerdem sind Kund*innen, die über Freund*innen geworben wurden, statistisch gesehen lukrativer: Sie bleiben dem Anbieter länger treu und setzen mehr Geld. Und das ist alles, was für den Anbieter zählt.
Sportwettanbieter locken mit Aktionen wie „Zahle heute noch ein und sichere Dir Gratiswetten“ (oder einen Bonus für das eigene Wettkonto). Das baut psychischen Druck auf, weil man weiß, dass dieses verlockende Angebot morgen nicht mehr verfügbar sein wird. Vielleicht wollte man heute gar nichts einzahlen, aber bevor man das „Geschenk“ des Anbieters verpasst, entscheidet man sich lieber um. Die Verknappung des Angebots führt dazu, dass der Druck steigt und der Bonus begehrenswerter wird. Deswegen sind limitierte Angebote auch für die Sportwettanbieter so attraktiv: Sie verdienen an der Einzahlung – trotz Gratiswetten oder Bonuszahlung.